Als verantwortungsbewusste Institution verfolgt die PKSF ein zweifaches Ziel: den Vermögensertrag zu optimieren, um die Rentenzahlungen sicherzustellen und sich gleichzeitig für eine nachhaltige Zukunft zu engagieren.
Für dieses Engagement haben wir 2021 eine Charta für verantwortungsbewusstes Investieren eingeführt, nach welcher sich die Verwaltung unseres Anlageportfolios richtet (im Jahr 2022 veröffentlicht). Dies bedeutet, dass wir bei unseren Anlageentscheidungen und der Wahl unserer Partner ausserfinanzielle ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Governance) einbeziehen. Unser Engagement konkretisiert sich vor allem durch folgende Aspekte:
- Reduktion des Kohlenstoff-Fussabdrucks unseres globalen Portfolios;
- Förderung von im Wandel begriffenen Unternehmen, die einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit machen möchten;
- Aufnahme eines Dialogs zu Nachhaltigkeitsfragen mit den Unternehmen ;
- Integration der Nachhaltigkeit in unseren Immobilienpark (energetische Sanierungen und nachhaltige Gebäude).
Wir haben deshalb zwischen 2022 und 2023 verschiedene Schritte unternommen, um unsere Aktivitäten an die Anlagecharta anzupassen und um uns den oben erwähnten Zielen zu nähern.
Unser erster Nachhaltigkeitsbericht
Es ist nun an der Zeit, ein erstes Mal Bilanz über unsere Aktivitäten zu ziehen und zu überprüfen, ob unsere Investitionen mit den in der Charta vorgegebenen Zielen in Einklang stehen. Der in Form einer Webseite präsentierte Bericht berücksichtigt unsere Investitionen per 31. Dezember 2023 und stützt sich auf die Ergebnisse eines externen Berichts der Firma Conser. Wir haben diese externe und unabhängige Firma beauftragt, unser Portfolio zu analysieren und dessen Übereinstimmung mit unserer Charta zu überprüfen. Weiter soll auch die Transparenz in Bezug auf das Vorgehen und die Kommunikation sichergestellt werden.
Methode zur Analyse der Nachhaltigkeit des Portfolios
Die Methode, mit der die Ausrichtung des Portfolios in Bezug auf die Herausforderungen der Nachhaltigkeit analysiert wird, stützt sich auf den ESG Consensus®. Dieses Instrument wurde von Conser entwickelt, einem unabhängigen und anerkannten Akteur im Bereich der Nachhaltigkeit. Das Instrument evaluiert die Nachhaltigkeit von Unternehmen und Regierungen, indem es die Meinungen verschiedener unabhängiger und vertrauenswürdiger Quellen zusammenführt.
Technischere Begriffe sind im Bericht unterstrichen. Klicken Sie darauf, um zum Glossar zu gelangen.
Aktivitäten im Jahr 2023
Im vergangenen Jahr bestand unser Hauptziel darin, eine Anlagepolitik zu verfolgen, die mit unserer Charta für verantwortungsbewusstes Investieren im Einklang steht. Wir haben über CHF 2 Mrd. an Vermögenswerten (d. h. fast ein Drittel des Gesamtvermögens) in Anlagelösungen umgeschichtet, die mit der Charta vereinbar sind. Nachfolgendend die Einzelheiten der getätigten Umschichtungen für jede Vermögensklasse:
Obligationen
Für einen grossen Teil unserer Investitionen in Obligationen haben wir die nachhaltigen "Sustainable Fonds" von Swisscanto (ZKB) gewählt. Im Jahr 2023 wurden rund CHF 450 Mio. (Fremdwährungsobligationen) und CHF 600 Mio. (CHF-Obligationen) in diese Lösungen umgeschichtet. Die "Sustainable"-Fonds investieren in Staats- und Unternehmensanleihen, die strenge ökologische und soziale Anforderungen an die Nachhaltigkeit erfüllen. Diese Produktreihe umfasst:
- Die Anwendung von Ausschlusskriterien;
- Die systematische Analyse der Kriterien Umwelt, Soziales und Governance (ESG) als integraler Bestandteil des Anlageprozesses;
- Reduktion der Intensität der CO2-Äquivalente der Anlagen;
- Investition in führende Akteure im Bereich der nachhaltigen Entwicklung.
Der Fondsmanager steht zudem aktiv in einem fortlaufenden Dialog mit den Unternehmensführungen.
Aktien
Die erste Lösung, die wir für Investitionen in ausländische Aktien in entwickelten Märkten wählten, ist der von Lombard Odier Investment Managers verwaltete Fonds "Target Net Zero". Im Jahr 2023 wurden mehr als CHF 385 Mio. in diesen umgeschichtet. Der Fonds bezweckt, die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken zu steuern, die CO2-Bilanz zu reduzieren und den Übergang zur Klimaneutralität zu beschleunigen. Die Fondsziele stimmen mit dem Pariser Abkommen überein und streben somit null Treibhausgasemissionen bis 2050 an sowie eine Reduktion der Emissionen um 50 Prozent bis 2030.
Als zweite Lösung wurde der "Climate Aware"-Ansatz von UBS gewählt. Die Pensionskasse hat der UBS dabei zwei Mandate anvertraut: über CHF 400 Mio. in ausländische Aktien in entwickelten Märkten und über CHF 260 Mio. in Schweizer Aktien. Die Strategie "Climate Aware" der UBS ist ein zukunftsorientierter Ansatz, dem der aktuelle CO2-Fussabdruck der Gesellschaften, die verwendeten Energiequellen und die Glaubwürdigkeit des zukünftigen Engagements von Unternehmen in Bezug auf die Ziele der CO2-Reduktion zugrunde liegt. Die Entscheidung für Direktmandate ermöglicht es uns, die normativen und sektoralen Ausschlüsse, die in unserer Charta für verantwortungsbewusstes Anlegen festgelegt sind, strikt umzusetzen.
Direkte Immobilien
Auf Grundlage der mit dem Instrument von Signa-Terre erarbeiteten Strategie zur energetischen Sanierung haben wir in den nächsten Jahren einen Budgetrahmen von CHF 150 Mio. für die energetische Sanierung unserer Gebäude vorgesehen. Die Renovierung von 21 prioritären Standorten wird derzeit analysiert.
Die Durchführung dieser Sanierungen wird zwangsläufig Zeit beanspruchen und sich über mehrere Jahre erstrecken, abhängig von der Erteilung der Baugenehmigungen und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften. Daher werden die energetischen Verbesserungen ihre Wirkung schrittweise entfalten.
Private Märkte und Infrastruktur
Unser Portfolio ist auch in Investitionen in private Märkte und Infrastruktur engagiert. Das bedeutet, dass wir in nicht-börsennotierte Unternehmen und in wesentliche physische Vermögenswerte wie Transportnetze, energiebezogene Infrastrukturen und soziale Strukturen investieren. Diese Art von Investitionen bietet nicht nur stabile Renditen und eine Diversifizierung des Portfolios, sondern leistet auch einen positiven Beitrag zu ökologischen und gesellschaftlichen Themen.
In den Jahren 2022 und 2023 haben wir zum Beispiel ungefähr CHF 37 Mio. in die Stiftung IST3 Infrastruktur Global investiert. Dieser Fonds investiert in die Bereiche Energie, Kommunikation und Transport sowie soziale Infrastruktur und Wasser. IST3 Infrastruktur Global erwarb 2018 unter anderem 100% der Anteile an Hyperion Solar Park, einem Park mit über 100'000 Photovoltaikmodulen in Deutschland. Er besitzt auch die Gesamtheit mehrerer Windparks in Frankreich mit einer Gesamtkapazität von 33 MW und eines Windparks im Bayerischen Wald mit einer Kapazität von fast 53 MW. Wir haben uns verpflichtet, insgesamt CHF 50 Mio. in diesen Fonds zu investieren.
Durch die verschiedenen unternommenen Schritte konnten wir eine Anlagepolitik verfolgen, die mit unserer Charta im Einklang steht und wichtige Fortschritte im Bereich der Nachhaltigkeit erzielen.
Wichtigste Ergebnisse
- Entwicklung der ESG-Qualität
- - 13%
- CO2-Emissionen des Immobilienbestands
- CO2-Emissionen des Portfolios
- Exposition gegenüber fossilen Energien
- Exposition in fossilen Energien
- Positive Wirkungen
- Positive Wirkungen
- Exposition in sensiblen Sektoren
- Exposition in sensiblen Sektoren
- +200
- Engagierte Dialoge mit Unternehmen
- + 2000
- 2000 Unternehmen im Visier von Kampagnen
- +1000
- Engagement-Aktionen über Ethos
Verbesserung der ESG-Qualität
Durch die verschiedenen Bewegungen in den Anlageklassen konnte die ESG-Qualität des Portfolios im Vergleich zu 2022 verbessert werden. Heute werden 85,7 Prozent unseres Portfolios nach der Methodik von Conser mit einem positiven ESG-Score bewertet, was deutlich über dem Referenzindex (73,6 Prozent) der Finanzmärkte liegt. Diese Ergebnisse zeigen, dass wir ESG-Kriterien bei unseren Anlageentscheidungen aktiv berücksichtigen.
Der Immobiliensektor ist für ungefähr 30 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich, hauptsächlich aufgrund von Gas- und Ölheizungen. Angesichts dieser Tatsache haben wir uns überlegt, wie wir den Energiekonsum unserer Gebäude am besten senken können, um die Emissionen zu reduzieren.
Unser Immobilienbestand weist im Vergleich zu 2022 einen ungefähr 13 Prozent geringeren CO2-Ausstoss aus. Die Kohlenstoffintensität ist von 18,8 kg CO2/m2 im Jahr 2022 auf 16,4 kg CO2/m2 im Jahr 2023 gesunken. Unser Immobilienbestand schneidet auch besser als der Durchschnitt der von Signa-Terre erfassten Gebäude ab, der bei 22,48 kg CO2/m2 liegt. Darüber hinaus sind wir auch nahe an den vom Bund festgelegten Zielen für 2030, wie die folgende Grafik verdeutlicht:
Diese Verbesserung führen wir auf den Anschluss einiger Gebäude an die Fernwärme, das bessere Wetter im Jahr 2023 und die Inbetriebnahme energieeffizienter Gebäude zurück. Alle im Jahr 2023 fertiggestellten Neubauten erfüllen hohe Energiestandards und werden mit 100 Prozent erneuerbaren Energien versorgt. Mehrere Projekte verfügen darüber hinaus über soziale Infrastrukturen wie Alterswohnungen. Ein Beispiel ist das Quartier «Les Mosaïques», in Marin.
Kohlenstoffemissionen des Portfolios sinken
Durch die Integration von ESG, klimabezogene Ausschlüsse, wirkungsorientierte Investitionen und das Engagement bei den Unternehmen konnten wir unsere CO2-Emissionen und deren Intensität im Vergleich zum Vorjahr senken und liegen nun deutlich unter dem Referenzindex.
Exposition in fossilen Energien sinkt
Der Anteil der Unternehmen, die hauptsächlich von traditioneller Kohle abhängig sind (ohne Übergangsplan zu nachhaltigeren Alternativen) hat sich seit 2020 jedes Jahr verringert. Derzeit liegt dieser Wert unter 0,1 Prozent, während er beim Referenzindex bei 0,5 Prozent liegt. Dies zeigt, dass unsere Massnahmen in diesem Sektor positive Auswirkungen haben, weil sie dazu beitragen, die mit der Nutzung von Kohle verbundenen Umweltauswirkungen zu verringern.
In Bezug auf Öl und Gas unternehmen wir alles Notwendige, um die Exposition unseres Portfolios in diesem Sektor zu reduzieren. So konnten wir das Investitionsvolumen in fossile Energien schrittweise verringern und liegen nun deutlich unter den Vergleichsindizes:
- Die Exposition der Aktien hat sich verringert und liegt nun bei 2 Prozent, im Vergleich zu 3,8 Prozent im Vorjahr.
- Die Exposition der Obligationen hat sich verringert und liegt nun bei 0,2 Prozent, im Vergleich zu 0,8 Prozent im Vorjahr.
Investitionen mit positiver Wirkung steigen
Unser Anteil an Investitionen in Bereiche mit sehr positiven Auswirkungen wie saubere Energien, Wassermanagement und grüne und nachhaltige Anleihen ist auf 5 Prozent des Portfolios gestiegen (im Vergleich zu 2,4 Prozent im Jahr 2022). Dies ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr und somit befinden wir uns auch hier über dem Referenzindex von 3,5 Prozent.
Exposition in sensiblen Sektoren sinkt
Wir haben folgende Elemente aus dem Portfolio ausgeschlossen: strikter Ausschluss von Rüstungsfirmen nicht-konventioneller Waffen; Ausschluss von Tabakerzeugnissen mit einem Toleranzwert; Ausschluss von Pornografie und Glücksspielen. Die diesbezüglichen Bemühungen sind durch die sinkende Exposition sichtbar, die sich deutlich unter den Vergleichsindizes befindet.
Viele börsennotierte Unternehmen zeigen den festen Willen, in Bezug auf Nachhaltigkeitsfragen einen konstruktiven Dialog mit ihren Aktionären zu führen. Eines unserer Ziele ist es daher, mit den Unternehmen diesen Dialog über nachhaltige Themen aufzunehmen und ihren Transformation zu unterstützten.
Dies erreichen wir über die Ethos Engagement Pools. In diesem Rahmen wird mit verschiedenen Unternehmen in der Schweiz und im Ausland ein Aktionärsdialog zu ESG-Themen geführt, der verschiedene Formen annehmen kann: direkte Kontakte (Treffen, Telefongespräche, schriftliche Mitteilungen usw.), Interventionen an Generalversammlungen und kollektive Dialoge (verschiedene Investoren schliessen sich zusammen, um Unternehmen zu kontaktieren und gemeinsame Kampagnen durchzuführen).
Im Jahr 2023 führte Ethos einen Dialog mit 150 Schweizer und 51 ausländischen Unternehmen. Über 1000 Engagement-Aktionen* wurden durchgeführt, davon 140 zum Thema Klima (betrifft insbesondere Schweizer Unternehmen wie Holcim und Nestlé). Durch kollektive Kampagnen zwischen Ethos und verschiedenen Investoren weltweit konnten mehr als 2000 Unternehmen kontaktiert werden.
Welche Vision für die Zukunft?
Das Jahr 2023 war ein weiterer wichtiger Meilenstein für unser Engagement für eine nachhaltige und transparente Verwaltung unserer Investitionen. Wichtige Schritte wurden unternommen, um die Charta für verantwortungsbewusstes Investieren umzusetzen. Die oben dargestellten Ergebnisse zeigen, dass unsere Strategie Früchte trägt. Insgesamt weist unser Portfolio eine bessere ESG-Qualität als im Jahr 2022 aus und liegt über dem Referenzindex der Märkte.
Trotz dieser guten Ergebnisse sind wir entschlossen, unser Engagement für nachhaltige Investitionen fortzusetzen und letztere in diesem sich ständig verändernden Umfeld so gut wie möglich zu steuern. Vor diesem Hintergrund besteht die grösste Herausforderung darin, weiterhin ein qualitativ hochwertiges und transparentes Reporting sicherzustellen.
Nachhaltigkeit
Die PKSF ist sich der Auswirkungen ihrer Investitionen auf das Unternehmen und die Umwelt bewusst und setzt aktiv ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept um. Sowohl hinsichtlich ihrer Immobilien als auch ihrer Investitionen auf den Finanzmärkten arbeitet sie eng mit Partnerunternehmen und Dienstleistern zusammen, die ihre Vision und ihr langfristiges Engagement teilen.
Immobilienpark
Die PKSF ist eine der grössten Immobilieneigentümerinnen des Kantons Freiburg. In Zusammenarbeit mit Signa-Terre hat sie eine saubere energetische Gebäudesanierungsstrategie erarbeitet. So will die PKSF in den kommenden fünf Jahren CHF 150 Millionen in die energetische Sanierung und Renovierung von 21 prioritären Standorten investieren.
Anlagen
Zusätzlich zu ihrem umfassenden Immobilienbestand investiert die PKSF ihr Vermögen in Finanzanlagen, in Übereinstimmung mit der Verordnung über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVV2). Ein Teil des Vermögens wird in Aktien von börsennotierten Unternehmen, Obligationen (Unternehmens- oder Staatsanleihen), Privatplatzierungen, Infrastrukturfonds usw. investiert.